Kritik an der Empfehlung der Bezirksregierung

CDU-Fraktion setzt sich weiter für Förderschule in Vreden ein

Bunte Plakate, lautstarker Protest und ein bis auf den letzten Platz gefühlter Ratssaal – dass die Vredenerinnen und Vredener an Ihrer Förderschule festhalten, ist bei der letzten Sitzung des Bildungs-, Sport- und Kulturausschusses deutlich geworden. „Wir bedanken uns ausdrücklich bei allen Beteiligten für diesen eindrucksvollen Protest. Nicht zuletzt durch Ihren Beitrag haben Sie geholfen, ein nachdrückliches Zeichen zur Bezirksregierung nach Münster zu senden und deutlich zu machen, dass wir Vredenerinnen und Vredener an unsere Förderschule glauben!“, loben die CDU-Mitglieder des Schulausschusses die Beteiligen.
Wie wenig nachvollziehbar die Empfehlung der Bezirksregierung ist, zeigten die Mitglieder des Ausschusses in der Diskussion mit Herrn Eisenberg von der Bezirksregierung durch gezieltes Nachfragen und Offenlegen von Schwachstellen. Sei es die Frage , ob mit der Abschaffung der Förderschule die Wahlfreiheit der Eltern nicht erheblich eingeschränkt werde, sei es die offensichtliche Missachtung des im Jahr 2014 erstellten Qualitätsgutachtens für die St.-Felicitas-Schule, indem der Förderschule hervorragende Arbeit attestiert wird – Herr Eisenberg blieb befriedigende Antworten schuldig und wiederholte stattdessen gebetsmühlenartig die gleichen Argumente. Dabei wurde zweierlei deutlich: Die geographische Randlage Vredens sowie die mit der Inklusion durch die Landesregierung akribisch eingeforderte Mindestschülerzahl von 144 Schülerinnen und Schülern, begründet die Empfehlung der Bezirksregierung. „Bei der Empfehlung der Bezirksregierung bleibt zu viel unbeachtet: Die Qualität der Mitarbeiter, die moderne Ausstattung, die gute Kooperation mit hiesigen Unternehmen, der aktive Förderverein – um nur einige Beispiele zu nennen. Die Empfehlung allein mit den Aspekten geographische Randlage und Mindestschülerzahl zu begründen, ist uns zu wenig“, so das Fazit der CDU-Mitglieder des Schulausschusses. Stattdessen wünsche man sich mehr Kreativität seitens der Bezirksregierung, um möglichst viele Förderschulen vor Ort im Kreis Borken zu erhalten. Fraktionsvorsitzender Heinz Gewering betont, dass man bei der Bezirksregierung, vertreten bei der Sitzung durch Herrn Eisenberg, aber nicht vergessen dürfe, dass sie lediglich eine Botenrolle übernimmt. „Die wahrhaftig Verantwortlichen für diese - in meinen Augen offensichtliche Fehlentwicklung – sitzen in der rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf. Anstatt Fingerspitzengefühl und einen langen Atmen, was man eigentlich für eine Umsetzung der Inklusion benötigen würde, wird zur Brechstange gegriffen, “ so Gewering. Ebenso verweist er auf die besondere Rolle des ländlichen Raumes bei dieser Thematik: „Je weiter die Förderschule vom Heimatort entfernt ist, desto mehr wird die Wahlfreiheit der Eltern ausgehebelt. Aber es hat den Anschein, dass genau das gewollt ist. Es müssen kleinere Schulstandorte wie bei den Grundschulen möglich sein. Wieder wird der ländliche Raum benachteiligt.“ Dennoch ist ihm, genauso wie den übrigen CDU-Mitgliedern des Schulausschusses eines wichtig zu betonen: „Inklusion und die damit verbundene Teilhabe von Menschen mit besonderem Förderbedarf an der Gesellschaft ist natürlich etwas Positives. Das Problem ist die Umsetzung, bei der neben der Wahlfreiheit der Eltern das Wohl der Kinder zu oft unbeachtet bleibt. Dies wird durch die Empfehlung der Bezirksregierung die St.-Felicitas-Förderschule abzuschaffen nur allzu beispielhaft deutlich. Deshalb werden wir uns auch weiter für den Erhalt der Förderschule einsetzen."